USA: Major League Soccer


Was gibt es zu den Ligen zu wissen? Schaut hier einfach nach, was die betreffende Liga zu bieten hat!

Major League Soccer

Die Major League Soccer, auch MLS, ist in die höchste Spielklasse im US-amerikanischen und kanadischen Fußball. Die MLS fungiert als eigenständige Organisation und wurde von der USSF (United States Soccer Federation) anerkannt.

Die Liga ist im Nord- und Zentralamerikanischen CONCACAF zugeordnet, für den sich die Mannschaften qualifizieren können (Nicht in Fifa enthalten). In der MLS treten 22 Mannschaften an, 19 aus der USA und 3 aus Kanada. Eine Saison dauert hier von März bis Dezember und startet mit der “Regular Season”, in der jede Mannschaft 34 Spiele austragen muss. Nach abschulss der 34 Spiele, erhält die beste Mannschaft aus der “Regular Season” den MLS Supporters Shield.


Das Major League Soccer Supporters' Shield ist die alljährlich vergebene Auszeichnung der Major League Soccer (MLS) an die punktbeste Mannschaft der regulären Saison. Die Auszeichnung wird seit 1998 vergeben und ist mit der President´s Trophy der National Hockey League (NHL) vergleichbar.)

Im Anschluss der “Regular Season” tragen die 12 besten Mannschaften die sogenannte MLS Cup Playoff´s aus. Im K.O-System wird so ermittelt, wer am Ende den Meistertitel und somit die MLS gewinnt.

Gründung der MLS


Es gab bereits früher Versuche, in Nordamerika eine Profiliga zu etablieren. Der bekannteste Vorläufer der MLS war die North American Soccer League (NASL, 1968–1984), in der Fußball-Legenden wie Pelé und Franz Beckenbauer unter Vertrag standen. 1988 musste die USSF der Fifa zusagen, eine professionelle, Landesweite Fußballliga zu gründen.Dies wurde auch als Bedingung gesetzt, um 1994 die Fifa Fußball Weltmeisterschaft auszutragen. 1993, am 17. Dezember, legte die USSF die Major League Professional Soccer (die Vorgängerin der MLS) als höchste professionelle Liga in den USA fest. 1995 gründete sich die Major League Soccer als eigenständige Organisation.

Ursprünglich war angedacht, den Ligabetrieb ab 1995 mit 12 Mannschaften zu starten, allerdings gab die MLS im November 1994 bekannt, den Saisonstart auf 1996 zu verschieben und diesen auf folgende zehn Mannschaften zu begrenzen:
Columbus Crew, D.C. United, New York/New Yersey MetroStars, New England Revolution, Tampa Bay Mutiny, Colorado Rapids Ballas Burn, Kansas City Wiz, LA Galaxy und San José Clash.

Um den Start der Liga interessant zu machen, für Zuschauer und Investoren, wurden bekannte Spieler wie zB. die damaligen Nationalspieler Alexi Lalas, Tony Meola und Eric Wynalda verpflichtet. International sorgten Jorge Campos und Carlos Valderrama für aufmerksamkeit. Die MLS loste jeder Mannschaft 4 dieser bekannten Spieler zu. Die ersten Jahre der MLS wurden von D:C: United dominiert. Diese Mannschaft wurde vom Späteren US-Nationaltrainer Bruce Arena trainiert. In den ersten 4 Jahren konnte D.C. 3mal den MLS Cup holen.

1998 kamen zwei weitere Mannschaften dazu, die sogenannten “Expansion Teams”. Miami Fusion und Chicago Fire nahmen somit auch am Spielbetrieb der MLS teil, wobei Chicago gleich in ihrer ersten Saison den MLS Cup gewinnen konnte. 

Das Interesse ebbte schnell ab, da nicht in Fußball-Stadien gespielt wurde, sondern oftmals in Football-Stadien, wo über 60.000 Zuschauer platz nehmen konnten. So konnte keine sonderlich große Stimmung aufkommen. Ebenfalls wurde mehrere Regeländerungen und neue Regeln im Regelwerk gemacht. So wurden unter anderem Elemente vom Collage Soccer, High School Fußball und der ehemaligen Profiliga “North American Soccer League” übernommen. So wurde zum Beispiel bei Unentschieden immer ein Elfmeterschießen ausgetragen um den Sieger zu bestimmen, für einen Sieg gab es 1 Punkt (nicht wie in Europa üblich 3 Punkte). Die MLS begrenzte die Spielzeit auch exakt auf 90 Minuten, so gab es auch in jedem Stadion eine Uhr, die die Zeit rückwärts ablaufen ließ. Nach und nach wurden diese Regeln aber wieder abgeschafft.


In diesen Jahren konnten immer mehr amerikanische Talente in der Liga für Furore sorgen. Zum Beispiel schafften DaMarcus Beasley und Landon Donavan aus der Liga heraus in der Nationalmannschaft platz nehmen. Bereits erfahrene Nationalspieler wie Brain McBride oder Eddi Pope konnten durch die Leistungen in der Liga, ihren Nationalspielerstatus rechtfertigen und und behalten. Der Ligafußball entwickelte sich spielerisch, woraus resultierte, dass viele ausländische Spieler abwanderten.

Nachdem die MLS immer mehr finanzielle Probleme hatte, wurde 1999 des bisherige Commissioner Doug Logan, der Hauptverantwortliche der MLS, durch den NFL-Manager Don Garber ersetzt. Unter seiner Führung wurde 1999 das erste reine Fußballstadion (Soccer-Spedific Stadium) einer MLS-Franchise gebaut, das Columbus Crew Stadium. Durch diesen Bau, setzten auch andere Teams ihre Pläne für neue Stadien um. Dies machte die Fußballplätze wieder attraktiver für die Fans.

In den ersten 8 Jahren machte die MLS rund 350.000.000€ Millionen US-Dollar Verlust. Dies führte dazu, dass die Führung gezwungen war, viele kurz- und mittelfristige Pläne zum Ausbau der Liga zu stoppen. Vor der Saison 2001 einigten sich die Franchise-Besitzer darauf, die Budgets einzufrieren und keine teuren Spieler mehr zu verpflichten. 2002 wurden Tampa Bay Mutiny und Miami Fusion aus finanziellen Gründen aus der MLS zurückgezogen und stellten den Franchisebetrieb ein.

Wiederaufleben der Liga


2002 fand die Fußball Weltmeisterschaft in Japan und Süd Korea statt, in diesem Turnier schaffte die Nationalmannschaft überraschend den Einzug in das Viertelfinale des Turniers. Dies sorgte für einen Aufschwung der Popularität in der MLS und im MLS Cup Finale des selben Jahres, wurde eine Zuschauerzahl von 61.316 Zuschauern im Gillette Stadium verzeichnet. Diese Zahl markierte einen Rekord für die MLS.

2003 übernahm die MLS die Regeln und Standards der International Football Association Board. 2004 sorgte die Liga wieder für Aufmerksamkeit, als der damals erst 14 Jahre alte Freddy Adu von D.C. United sein Debüt gab. Bis zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erlebte die Liga einen Aufschwung, der bis zu dem Zeitpunkt noch nie dagewesen ist. Die ersten jungen amerikanischen Spieler schafften den Sprung nach Europas Spitzenklubs. Tim Howard wechselte für 3.200.000€ Millionen von New York Red Bulls zu Manchester United. Dies war einer der teuersten Transfers der MLS-Geschichte.

2005 wurden erstmals wieder neue Franchises aufgenommen. Mit Real Salt Lake und CD Chivas USA nahmen nun 2 weitere Mannschaften am Ligabetrieb teil. Die Chivas fungierten dabei als Kooperationsclub des mexikanischen Erstligisten Club Deportivo Guadalajara. 2006 zogen die San Jose Earthquakes nach Houston (Texas) um, weil in San Jose kein neues Stadion gebaut werden konnte. Von diesem Zeitpunkt an, nannten sie sich Houston Dynamo. Ebenfalls im Jahr 2006 übernahm der österreichische Energy-Drink Hersteller “Red Bull” das Franchise Metro Stars und nannte es in New York Red Bulls um.

Im Jahr 2007 gab es eine erneute Regelerweiterung/Regeleinführung. Die “Designated Player Rule”. Diese erlaubt es Mannschaften, eine bestimmte Anzahl an Spielern zu verpflichten, deren Gehalt höher liegt, als es das MLS-Reglement zulässt. Der erste Spieler, der unter dieser Regel verpflichtet wurde, war der damalige Nationalspieler David Beckham. Ebenfalls wurde 2007 die Einführung eines weiteren Wettbewerbs vorgenommen. Die North American SuperLiga, sie sorgte dafür, dass sich die Us-amerikanischen und mexikanischen Mannschaften gegenseitig messen konnten. In dieser Zeit wurde auch der Toronto FC aufgenommen, dies war die erste kanadische Mannschaft im MLS-Franchise.

Durch die Verpflichtung von David Beckham konnte die Liga wieder ein Wachstum der Popularität national und international verzeichnen. Später folgten dann auch Stars wie Cuautémoc Blanco, Juan Pablo Àngel und Fredrik Ljungberg.

2008 kehrten die San José Earthquakes als neues Franchise wieder zurück in die MLS. 2009 kam die erste unterklassige Mannschaften in das MLS-Franchise. Dies waren die Seattle Sounders, das Franchise wurde hierfür neu gegründet. 2010 kam die Philadelphia Unionals 16. Mannschaft in das Franchise. Für die Saison 2011 vergab die MLS noch zwei weitere Plätze im Franchise. Der Bewerbungsschluss hierfür war der 15. Oktober 2008. Diese gingen an die Vancouver (Whitecaps) und die Portland (Timbers). Mit der Franchise Montreal kam 2012 die dritte Mannschaft aus Kanada in die MLS und ersetzte damit das bisherige NASL-Team Impact.
Am 16. April 2014 erhielt Arthur Blank, Besitzer des NFL-Teams Atlanta Falcons, die Lizenz für ein MLS-Franchise in Atlanta ab der Saison 2017. Das Ziel der Liga ist es, bis zur Saison 2020 eine Ligastärke von 24 Teams aufzubauen.

 

MLS Next

2015: Beginn der MLS Next


2014 wurde das neue Logo der MLS vorgestellt, welches ab der Saison 2015 die Liga zierte. Dies war eine Maßnahme der neuen Marketing-Offensive der MLS, “MLS Next”. Diese sieht vor, die Liga ab der Saison 2015 weiter zu beleben. Neben weiteren Expansionen, neuen Medien-Partnerschaften und auch Neubauten von Stadien, gab es weitere Verpflichtungen von internationalen Stars. Ebenfalls wurde 2014 auch ein weiteres Team aufgenommen, Orlando City, es ist seit 14 Jahren das erste Team aus dem Bundesstaat, welches in der MLS antritt.Am 27. Oktober 2014 wurde bekanntgegeben, dass CD Chivas USA den Betrieb einstellt, dies sorgte dafür, dass die MLS mit 20 Teams in die Saison 2015 ging. Die Mannschaften von Houston Dynamo und Sporting Cansas wurden in die West-Conference verschoben und ein Teil des Kaders von Chivas USA wurde in den “Disersal Draft” gesteckt. Gleichzeitig wurde verkündet, dass zur Saison 2017 ein neues Team aus dem Großraum Los Angeles den Platz der Chivas einnehmen wird.2015 erhielt die Investorengruppe aus Minneapolis den Zuschlag für ein weiteres MLS-Franchise. Diese Mannschaft wirkt seit 2017 in der Liga mit. Im Zuge dessen wurde das NASL-Franchise Minnesota United aufgelöst und ging im MLS-Franchise auf.

Am 8. Juli 2015 wurde der Name des Franchise aus Atlanta bekannt gegeben: Atlanta United. 2015 konnte die MLS viele internationale Transfers verbuchen. Darunter waren Stars wie Kaká, Andrea Pirlo, Frank Lampard, Steven Gerrard, Didier Drogba, David Villa und Sebastian Giovinco.
Am 6. Dezember 2015 gab die MLS bekannt, dass sie die Anzahl der aktiven Franchises auf 28 erhöhen will. Im April 2016 gab Liga-Kommissar Don Garber bekannt, dass hierfür die Städte Cincinnati, Detroit, Sacramento, St. Louis, San Antonio und San Diego potentielle Kandidaten seien. Im Dezember kamen die Städte Charlotte, Nashville, Raleigh/Durham und Tampa Bay hinzu. Der Plan war, 2017 ein 25. und 26. Franchise zu benennen, die ab der 2020 an dem MLS-Franchise teilnehmen sollen. 

 

Sponsoring, Organisation und Franchise

Sponsoring


Ein weiterer Schritt in Richtung schwarze Zahlenund einem höheren Zuwachs an Zuschauern ist das Sponsoring.Die MLS wird seit 2005 von Adidas ausgestattet. Neben den exklusiven Werberechten stellt Adidas auch den offiziellen Spielball der MLS. Ein weiterer Punkt ist, Adidas kleidet seit der Saison 2006 alle Mannschaften der MLS ein.

Dieser Kontrakt brachte der MLS einen Gewinn von rund
15 .000.000 Millionen US-Dollar pro Saison ein, seit 2011 sind es nach einer Vertragsverlängerung sogar geschätzt 25.000.000 Millionen US-Dollar pro Saison.

2006 erlaubte die MLS Trikotsponsoren. Real Salt Lake war der Erste Club, welcher so einen Vertrag für die Saison 2007 abschließen konnte. Für die MLS war diese Art Werbung ein Novum (etwas neues) für den US-amerikanischen Profisport.

Organisation


Die MLS operiert unter einer Einheitsstruktur. Dies ist komplett anders zum europäischen Fußball. In Europa regelt der Fußballverband des Landes die Angelegenheiten, während die MLS dies intern selbst unternimmt. Hierbei sind die Team-Besitzer Anteilseigner an der MLS und haben somit ein Mitspracherecht.Wenn ein Spieler verpflichtet wird, schließt er den Vertrag mit der MLS ab und nicht mit dem Verein. Ebenfalls kontrolliert die MLS auch weiterhin die Finanzen der einzelnen Franchises und legt so die Gehaltsobergrenze der Spieler fest. Dies dient zum schutz der Vereine und soll verhindern, dass die einzelnen Mannschaften zu viel Verlust machen. Eine Ausnahme beinhaltet die Designated Player Rule (dazu später mehr), bei der Gehälter oberhalb der von der MLS festgelegten Grenze vergeben werden können. Jedes Franchise hat auch die Möglichkeit selber Spieler zu verpflichten. Hierbei muss sich aber an die festgelegte Gehaltsobergrenze der MLS gehalten werden. Die Organisation hat ihren Sitz in New York City und wird seit dem 4. August 1999 von Don Garber verwaltet.

Franchise

Anders als bei europäischen Ligen, sind die Mannschaften der MLS sogenannte Franchises. Dabei erwirbt der Besitzer der Mannschaft eine Lizenz von der MLS, um ein Team in der MLS antreten lassen zu dürfen. Er muss sich an Auflagen und Vorgaben halten, welche die MLS vorgibt.
Zur Zeit besteht die MLS aus 18 Besitzern für die 20 Mannschaften. Die Anschutz Entertaiment Groupe ist das einzige Franchise, welches 2 Mannschaften in der MLS besitzt. Einmal LA Galaxy und Houston Dynamo.
Drei Franchises werden durch ausländische Investoren betrieben, hier haben wir New York Red Bulls, D.C. United und New York City FC.
Die MLS hat das Recht, jedes Franchise unter eigene Kontrolle zustellen, wenn die Auflagen und Vorgaben nicht erfüllt werden. Dies passierte zuletzt 2014 mit dem CD Chivas USA, da diese in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. 

 

Mannschaftskader

Mannschaftskader


In der MLS kann jede Mannschaft aus bis zu 30 Spielern bestehen. Alle Spieler sind für die Regular Season und die Playoff´s spielberechtigt. Hier ist lediglich darauf zu achten, dass nur 18 Spieler an einem Spieltag nominiert werden dürfen.Die Profikader dürfen ebenfalls ein bestimmtes Gehaltslimit nicht überschreiten, dieses liegt seit 2011 bei 2.675.000 Millionen US-Dollar. Ein einzelner Spieler darf nicht mehr als 335.000 US-Dollar verdienen. Bei Spielern, welche unter die Designated Player Rule fallen, werden nur 335.000 US-Dollar gegen das Gesamtbudget gerechnet. Die weiteren Zahlungen haben keine Auswirkungen auf das Salery Cap

Sollte ein Spieler, der unter die Designated Player Rule fällt zur Mitte der Season zu der Mannschaft wechseln, werden nur 167.500 US-Dollar gegen das Salery Cap gerechnet. Eine weitere Besonderheit sind Spieler, welche den Generation Adidas-Vertrag unterzeichnet haben. Diese werden nicht gegen das Gesamtbudget gerechnet sondern fallen unter das sogenannte “Off-Budget”.

Jede Mannschaft in der MLS darf 8 ausländische Spieler Verpflichten. Diese 8 international Slots können unter Umständen auch an andere Vereine verkauft werden und somit dem anderen Verein die Möglichkeit auf eine höhere Zahl ausländischer Spieler verschaffen.
Die restlichen Plätze in den Mannschaften müssen durch inländische Spieler aufgefüllt werden. Als inländische Spieler gelten Spieler, welche die amerikanische Staatsbürgernschaft, eine Green Card besitzen oder einen speziellen staatsrechtlichen Status besitzen, z.B. Asyl- oder Flüchtlingsstatus. Für die kanadischen Mannschaften gelten hier abgewandelte Regeln, denn auch hier können alle Mannschaften 8 ausländische Spieler verpflichten. Sie müssen allerdings wie bei den US-amerikanischen mit kanadischen oder US-amerikanischen Spielern aufgefüllt werden. Eine weitere Regelung ist, dass jede kanadische Mannschaft mindestens 3 kanadische Spieler unter Vertrag haben muss.

 

MLS Superdraf

Der MLS SuperDraft ist ein Entry Draft mit dem Zweck der Spielertransfers von Nachwuchsspielern zu den Mannschaften der nordamerikanischen höchsten Fußball-Profiliga Major League Soccer (MLS).

 

Anders als im europäischen Fußball, wo Spielertransfers lediglich der Übereinstimmung zwischen Spieler und aufnehmendem Verein – bei noch geltendem Vertragsverhältnis mit einem anderen Verein unter Zustimmung desselben, meist unter Zahlung einer Ablösesumme – bedürfen und dieses System auch für den Transfer von Nachwuchsspielern gilt, dient der MLS SuperDraft der systematischen Zuteilung von Nachwuchsspielern auf die Profiteams der MLS. Unabhängig vom MLS SuperDraft können die Franchises auch andere Spieler, insbesondere erfahrene Spieler von anderen MLS-Mannschaften oder Spieler aus ausländischen Ligen, gegen die Zahlung einer Ablösesumme verpflichten: Für die Verpflichtung von MLS-Spielern, deren Vertrag bei einem anderen Verein ausläuft, gibt es den MLS Re-Entry Draft, für die Verpflichtung von Spielern gegen Ablösesummern die Designated Player Rule.

Ablauf

 

Eine Saison in der MLS entspricht dem Kalenderjahr, beginnt also im Januar und endet im Dezember. Die ersten Saisonspiele werden im Regelfall im März ausgetragen, das Finale findet Anfang Dezember statt. Der MLS SuperDraft findet jeweils zu Beginn einer Saison, meist im Januar, statt.

 

Im Rahmen des SuperDraft wählen die Vereine aktive Spieler der National Collegiate Athletic Association (NCAA) aus. Die NCAA ist der Sportverband, in dem der College-Sport in den USA organisiert wird. Obwohl in der MLS auch drei kanadische Franchises aktiv sind, ist es nicht möglich, Spieler aus dem kanadischen Collegesport, die dem Canadian Interuniversity Sport men's soccer angehören, im Rahmen des SuperDraft zu rekrutieren. Durch die im Jahr 2008 eingeführte Homegrown Player Rule darf ein Franchise unabhängig vom SuperDraft bis zu zwei Spieler pro Jahr aus den eigenen Nachwuchsmannschaften verpflichten, wodurch es auch kanadischen Nachwuchsspielern möglich ist, in die MLS aufzusteigen.

 

Der MLS SuperDraft wird in vier Runden ausgetragen. In jeder Runde kommt jedes Franchise genau einmal zum Zug; die Reihenfolge wird dabei zuvor festgelegt. Primäres Kriterium für die Festlegung der Auswahlreihenfolge ist die Platzierung der Franchises in der Vorsaison. Dabei beginnt das am schlechtesten platzierte Team zuerst, der Sieger der Vorsaison kommt als letztes Franchise zum Zug. Sofern an der kommenden Saison Expansion Teams teilnehmen, erhalten diese den Vorzug vor allen anderen Teams. Hierdurch soll erreicht werden, dass Differenzen in der Spielstärke ausgeglichen werden und neue Teams das sportliche Niveau der Liga möglichst sofort erreichen, um einen spannenden Wettbewerb in der anstehenden Saison zu forcieren.

 

Die Franchises können ihr Recht auf einen Pick, also die Auswahl eines Spielers, an andere Franchises abtreten. Dies geschieht häufig im Gegenzug zu einem Transfer eines erfahrenen Spielers zu dem Franchise, das dafür sein Recht zur Auswahl eines Spielers an das abgebende Franchise abtritt.

Entwicklung

 

Der MLS SuperDraft wurde unter diesem Namen erstmals im Jahr 2000 durchgeführt. Zuvor hatte es zwei parallele Drafts gegeben: den MLS College Draft, bei dem Spieler der College-Mannschaften verpflichtet wurden und der dem heutigen SuperDraft prinzipiell nahe kommt, und den MLS Supplemental Draft, in dem auch erfahrene Spieler zwischen den Mannschaften ausgetauscht wurden. Der SuperDraft löste im Jahr 2000 die beiden Draft-Verfahren ab, wobei der MLS Supplemental Draft seit 2003 unregelmäßig und seit 2011 wieder jährlich stattfindet. Er dient dem Zuteilen von Nachwuchsspielern auf die Nachwuchsmannschaften der MLS-Franchises, die in Amateurligen organisiert sind, und hat auf die Mannschaften in der MLS keinen direkten Einfluss. Seit 2011 haben alle MLS-Teams eine Nachwuchsmannschaft in der MLS Reserve League. Die Mannschaften können in den nachfolgenden Saisons die so verpflichteten Spieler über die Homegrown Player Rule in den Profikader aufnehmen.

 

Der erste Spieler, der durch den MLS SuperDraft einen Profivertrag erhielt, war Steve Shak, der von den UCLA Bruins zu den MetroStars (mittlerweile New York Red Bulls) wechselte.

MLS Draft

MLS Re-Entry Draft

Den MLS Re-Entry Draft gibt es seit der Saison 2011. Er findet jährlich statt und bietet Spielern die Möglichkeit nach einem Vertragsende oder -auflösung wieder bei einem Franchise der MLS zu spielen. Diese sind dann nicht im eigentlichen Sinne vereinslos, da sie ja noch bei der Liga angestellt sind. Über diesen Draft haben somit andere Mannschaften die Möglichkeit, diese Spieler aufzunehmen. Dieses Programm wurde in erster Linie eingeführt, damit Spieler, welche schon lange in der Liga spielen, auch weiterhin die Möglichkeit haben, dort zu bleiben. Der Draft findet in der Regel im Dezember nach den Play-offs statt. 

MLS Expansion Draft

Wenn die Major League Soccer ein neues Franchise stellt, wird vor Saisonstart der sogenannte Expansion Draft veranstaltet. Hierbei kann jede bisherige Mannschaft maximal 11 Spieler vor einer Auswahl schützen. Spieler mit einem Generation Adidas-Vertrag sind automatisch geschützt. Das Expansionfranchise darf aus den restlichen Spielern, welche einen Vertrag mit der MLS geschlossen haben, wählen und diese bei sich aufnehmen. Insgesamt können somit 10 Spieler zu der neuen Mannschaft wechseln. 

MLS Dispersal Draft

Sollte sich ein Franchise auflösen, wird der MLS Dispersal Draft abgehalten. Hier haben die anderen Mannschaften der MLS die Möglichkeit Spieler des aufzulösenden Franchise, aufzunehmen. Dieser Draft fand bislang erst zweimal statt und zwar 2002 und 2014. 

 

Generation ADIDAS

Generation Adidas ist ein Joint Venture zwischen der höchsten nordamerikanischen Fußballliga, der Major League Soccer, und dem Fußballverband der Vereinigten Staaten, der United States Soccer Federation. Mit diesem seit 1997 bestehenden Programm soll das Talent junger US-amerikanischer Fußballspieler gefördert werden. Das Konzept ist jenes, dass sogar den amerikanischen Spielern, die keinen College-Abschluss besitzen, die Möglichkeit geboten wird, bei einem MLS-Klub aufgenommen zu werden. Zudem wird den Spielern garantiert, mindestens drei Jahre in der MLS mitspielen zu dürfen.

 

Von 1997 bis einschließlich 2005 wurde das Programm von Nike gesponsert, wobei das Programm unter dem Namen Project-40 lief. Seit 2006 läuft das Projekt unter dem Sponsornamen adidas.

 

Carlos Parra war der erste Project-40-Spieler der bei einem MLS-Klub unter Vertrag genommen wurde. 1997 kam er zu den New York/New Jersey MetroStars. Seit diesem Zeitpunkt brachte das Programm einige gute Spieler hervor, wie zum Beispiel die Nationalspieler Tim Howard, Josh Wolff, DaMarcus Beasley, Maurice Edu, Carlos Bocanegra, Bobby Convey, Eddie Gaven und Michael Bradley.

 

Doch das Project-40 bzw. die Generation Adidas barg nicht nur talentierte Spieler. Einige, wie etwa Jamar Beasley, Nino Da Silva, Barry Swift, Maurizio Rocha, Martin Klinger oder auch Kenny Arena (Sohn des bekannten Fußballtrainers Bruce Arena) schafften es nicht am Erfolg anzuschließen. Ein Teil von ihnen kam dabei nur zu wenigen Profieinsätzen und mussten sich mit Einsätzen in einer unterklassigen Fußballliga begnügen. Andere wiederum zogen sich ganz aus dem Fußballsport zurück.

 

Die Spieler, die im Programm gefördert werden, bekommen üblicherweise nur ein Mindestgehalt und dementsprechend auch wesentlich weniger als MLS-Spieler, die sich im Profikader ihrer jeweiligen Mannschaft befinden.

 

Nach dem Eintritt in das Programm wird der jeweilige Spieler automatisch als Profi klassifiziert, was nach sich zieht, dass die Spieler vom Spielbetrieb des Collegefußballs ausgeschlossen werden. Spieler, die den Sprung in den Profifußball nicht schaffen, erhalten daher ein Stipendium um gegebenenfalls weiterstudieren zu können.

 

Von 1998 bis 2000 hatte ein Team, bestehend aus Project-40-Spielern und MLS-Spielern, die in der Major League Soccer nur wenig Spielpraxis bekamen, seinen Spielbetrieb in der A-League (heute USL First Division).

 

Legende

  • Spielername: Nennt zuerst den Vor- und dann den Nachnamen des Spielers.
  • Alter bei Aufnahme: Nennt das Alter des jeweiligen Spielers beim Eintritt ins Programm.
  • Position: Nennt die Position des jeweiligen Spielers: T = Torwart, V = Abwehrspieler (Verteidiger), M = Mittelfeldspieler, A = Stürmer (Angriffsspieler)
  • Heimatort: Nennt den Heimatort des jeweiligen Spielers beim Zeitpunkt der Aufnahme ins Programm.
  • College/vorige Station: Nennt die letzte Station des jeweiligen Spielers. Wenn zum Beispiel direkt zuvor im Collegefußballaktiv, dann Name der Universität; wenn eine andere Station, dann Name des Vereins oder der Bezeichnung der Nationalauswahl.

Hier ist alles nochmal zu erfahren: Generation ADIDAS

Homegrown Player Rule

Die Homegrown Player Rule erlaubt es den Franchises, in jeder Saison mit bis zu zwei neuen Nachwuchsspielern einen Profivertrag abzuschließen. Die Beschränkung bezieht sich dabei ausschließlich auf die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge pro Saison; es gibt ausdrücklich keine Beschränkung auf die Gesamtzahl der Spieler in einem Kader, die gleichzeitig über einen durch die Homegrown Player Rule ermöglichten Vertrag verfügen.

Des Weiteren regelt die Homegrown Player Rule, dass ein Homegrown Player zu den Off Budgets des Mannschaftskaders gerechnet wird. Dies bedeutet, dass das Jahresgehalt des Spielers nicht in den maximalen Gesamtjahresetat jedes MLS-Franchise hineingerechnet wird. Der maximale Gesamtetat betrug für die Saison 2014 3,1 Mio. US-Dollar (etwa 2,6 Mio. Euro). In diesem Punkt entspricht die Regelung also weitestgehend der Regelung namens Generation Adidas, die ebenfalls der Nachwuchsförderung dient: Auch Generation-Adidas-Spieler werden nicht bei der Berechnung des Jahresetats berücksichtigt.

Damit ein Spieler über die Homegrown Player Rule in den Profikader aufgenommen werden kann, muss er vom Franchise zuvor auf die jeweilige Homegrown Players List gesetzt werden. Damit dies möglich ist, muss der Spieler mindestens ein Jahr im Nachwuchsprogramm des Franchise trainiert haben sowie mindestens 80 Trainingstage im Nachwuchsprogramm während dieses Jahres nachweisen können. Zudem muss der Spieler auf die Homegrown Players List gesetzt werden, bevor er ein Studium aufnimmt und somit für den nordamerikanischen Collegesport spielberechtigt wird. Während des Studiums kann der Spieler auf der Homegrown Players List verbleiben. Nimmt ein Spieler ein Collegestudium auf, bevor er auf der Homegrown Players List eines Franchise steht, steht ihm der Weg in die MLS über den MLS Supplemental Draft oder bei herausragenden Leistungen über die Generation Adidas frei.

 

 

 

Die Homegrown Player Rule wurde erstmals 2007 eingeführt und gewinnt angesichts der starken Leistungen der so geförderten Nachwuchsspieler an Bedeutung.

 

Der erste über die Homegrown Player Rule für ein MLS-Franchise verpflichtete Spieler, der im weiteren Verlauf seiner Karriere den Sprung in die A-Nationalmannschaft der USAgeschafft hat, ist DeAndre Yedlin, der vom Seattle Sounders FC verpflichtet wurde.

Designated Player Rule

Designated Player Rule

Einige Weltstars von heute haben sich in diversen Interviews über ein mögliches Karriereende in der MLS geäußert. Lange war unklar, wie die Gehälter für solche Spieler bei den knappen Gehaltsbudgets der Teams zu finanzieren sind. Doch nach der Saison 2006 wurde die Designated Player Rule von der Liga eingeführt, die es jeder Franchise ermöglicht, einen Spieler in den Kader aufzunehmen, der über der Gehaltsobergrenze liegt. Seitdem gab es einige Änderungen dieser Regel.

 

 

 

Der aktuelle Stand ist folgender: Jede Mannschaft hat zwei Plätze, um Spieler mittels der Designated Player Rule unter Vertrag zu nehmen. Für jeden Designated Player wurde ein Gehaltsbudget von max. 335.000 US-Dollar festgelegt, welches gegen das Salary Cap gerechnet wird.
Alle Zahlungen, die darüber hinausgehen, trägt das jeweilige Franchise selber und belastet nicht das von der MLS vorgegebene Gehaltsbudget der Mannschaft. Ein dritter Platz für einen Designated Player kann durch eine einmalige Gebühr von 225.000 US-Dollar erworben werden.
Die Plätze für die Designated Player können nicht an andere Mannschaften veräußert werden. Keine Mannschaft darf also mehr als drei Spieler unter dieser Regel verpflichten.
 
Durch die Regel wurde der bis dahin spektakulärste Transfer der MLS-Geschichte ermöglicht, als David Beckham im Januar 2007 einen Fünfjahresvertrag ab Juli bei der LA Galaxy abschloss.
Deswegen wird die Regel auch oftmals als Beckham Rule bezeichnet.

 

Sonstiger Wettbewerbe unter den Vereinen der USA

MLS Rivalry Cups


In der Major League Soccer tragen diverse Mannschaften innerhalb einer Regular Season verschiedene Pokale aus. Sieger ist, wer am Ende die direkten Vergleiche für sich entscheiden konnte.Je nach Cup ändert sich diese Regelung, teilweise werden auch Playoff-Spiele sowie Spiele im U.S. Open Cup mit einbezogen.

  • Atlantic Cup — D.C. United und New York Red Bulls (direkter Vergleich in allen Pflichtspielen)
  • Brimstone Cup — Chicago Fire und FC Dallas (direkter Vergleich in allen Pflichtspielen)
  • California Clasico — LA Galaxy und San José Earthquakes (direkter Vergleich in der regulären Saison)
  • Cascadia Cup — Seattle Sounders FC, Portland Timbers und Vancouver Whitecaps (direkter Vergleich in der regulären Saison)
  • Heritage Cup — San José Earthquakes, Seattle Sounders FC, Portland Timbers und Vancouver Whitecaps (direkter Vergleich der beiden letzten Begegnungen in der regulären Saison)
  • Lamar Hunt Pioneer Cup — FC Dallas und Columbus Crew (direkter Vergleich in der regulären Saison)
  • Rocky Mountain Cup — Colorado Rapids und Real Salt Lake (direkter Vergleich in der regulären Saison)
  • Texas Derby — FC Dallas und Houston Dynamo (direkter Vergleich in der regulären Saison)
  • Trillium Cup — Columbus Crew und Toronto FC (direkter Vergleich in der regulären Saison)
  • 401 Derby – Montreal Impact und Toronto FC (direkter Vergleich in der regulären Saison und Spiele der Canadian Championship)